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Augenzeuge!

Es ist Freitag, der Dreizehnte! Ich bin auf dem Weg nach Hause und habe einen Umweg genommen, weil ich ein Eis kaufen will. Als ich an einem verlassenen alten Lagerhaus ankomme, höre ich das Schreien eines Kindes. Ich bekomme es mit der Angst zu tun, bleibe aber dennoch stehen.
Ich spähe bei einem der verschmutzten, zerbrochenen Lagerfenster hinein und sehe, dass ein junges Mädchen von einem Mann missbraucht wird. Zum Glück habe ich die Kamera dabei, mit der ich heute meine Aufnahmen für die Schülerzeitung gemacht habe. Schnell ziehe ich sie aus meinem Rucksack heraus und filme die schreckliche Szene. Versehentlich stoße ich an einen rostigen Schraubenzieher, der auf einer der Kisten lag, und der Vergewaltiger bemerkt mich. Ich kann nur wegrennen und hoffen, dass ich überlebe, denn jetzt rennt mir dieser Irre hinterher.
Als ich zurücksehe, ist er zum Glück verschwunden. Ich aber laufe weiter, zur nächsten Polizeistation. Ich zeige den Beamten die Aufnahmen und gebe den genauen Standort an, wo es passiert ist. Jetzt kann die Polizei den Mann mit Hilfe der Aufnahmen identifizieren.
Leider konnte ich dem Mädchen nicht helfen. Wenn sie bloß den Täter schnappen, ginge es mir schon besser damit.

Daniel Scozzafava